Bessarabien Wirtschaftswunder Landwirtschaft, mit 82 Prozent der Bevölkerung. Die bäuerlichen Wirtschaftsbetriebe durchlebten unsägliche Not, dennoch machten Sie Bessarabien zur „Kornkammer Europas“.
„Ehre und Anerkennung“ bessarabien-wirtschaftswunder-landwirtschaft
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Im Wirtschaftswunder Landwirtschaft Bessarabien, waren im Jahre 1930 bei einer Berufszählung 82% der bessarabiendeutschen Bevölkerung hauptsächlich in der Landwirtschaft tätig. Zusätzlich übten die Kolonisten teilweise begleitend oder hauptberuflich verschiedene handwerkliche und industrielle Berufe aus. Es folgte das Handwerk mit 12.8 Prozent, die Industrie mit 1,99 Prozent, geistige Berufe mit 1,60 % und der Handel war mit 0,85% vertreten. Ganz im Zeichen der Landwirtschaft, stand die wirtschaftliche Gliederung in Bessarabien. Für die einzelnen Handwerke und die spätere Industrialisierung in Bessarabien legten ihre Erfahrungen und Entdeckungen des ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts den Grundstein.
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Der bäuerliche Wirtschaftsbetrieb
bessarabien-wirtschaftswunder-landwirtschaft: In Bessarabien war Landbesitz nicht nur Lebensquell, sondern auch Statussymbol. Einen der ältesten und lebenswichtigsten Wirtschaftsbereiche stellte die Landwirtschaft dar. Sich selbst mit den Bedürfnissen des Tages zu versorgen ist die Aufgabe der Urwirtschaft eines Volkes. Was Kleidung, Nahrung und Wohnung anbelangt, ein breites Feld. Das mit Hausfleiß oder Hauswerk umschriebene primitive industrielle Betriebssystem, welche der Kleinindustrie zuzuordnen ist, wurde die tragende Säule in Bessarabien. Wirtschaftswunder-Landwirtschaft, mit 82 Prozent der Bevölkerung. Die Vielfalt der bäuerlichen Erzeugnisse erforderte vom Bauern und seiner gesamten Familie ein hohes Kenntnismaß und einen hohen körperlichen Einsatz. Ihre bäuerliche Vielfalt machte Kinderarbeit unumgänglich. Mit der Erzeugung von Rohstoffen durch die Landwirtschaft, wurde die Herstellung der Bekleidung hauptsächlich aus den tierischen Produkten wie Leder, Pelz und Wolle, sowie aus Flachsfasern hergestelltem Leinen, für die Kolonisten gewonnen. Bessarabien-Wirtschaftswunder-Landwirtschaft
Von der Frühe am Morgen bis in die Abendstunden war in der Landwirtschaft Saison. Eine große Herausforderung für die Bäuerin und den Bauern.
Bessarabien Wirtschaftswunder Landwirtschaft, mit 82 Prozent der Bevölkerung. Bepackt mit dem benötigten Pferdefutter, dem Saatkorn, Dreischarpflug, großer Egge mit eisernen Zinken und einem großen Wasserfass, begaben sich die Bauern im Frühjahr mit zwei Pferdewagen auf die teilweise 20 Km entfernten Felder. Sorgfälltig verpackt lag in der Steppenkiste das Essen für einen ganzen Tag. Dabei durfte natürlich der getöpferte Milch- und Weinkrug nicht fehlen.
Des Abends, nach einem harten Arbeitstag, kamen sie mit ihren erwachsenen Söhnen oder Knechten vom Felde zurück. Längst hatte der Hofhund, am Klang des Kolonistenwagens, das Nahen seines Herren erkannt. Mit lautem Gebell kündigte er das Heimkommen seiner Leute an.
Auch nach dem Abendessen gab es für die Väter und Söhne Bessarabiens noch einiges zu tun. Das Saatgetreide musste für den nächsten Tag gerichtet, die Pferde versorgt, die Ackergeräte, das Pferdegeschirr und die Wagen einer Prüfung unterzogen und in Ordnung gebracht werden. Zur Ruhe kam man erst spät abends.
Bessarabien- Wirtschaftswunder-Landwirtschaft, mit 82 Prozent der Bevölkerung. In nur wenigen Wochen brachte der Bauer seine Aussaaten in die Schwarzmeererde. Dabei handelte es sich um : Gerste, Mais, Senf, Hafer, Sommerweizen, Sonnenblumen, Rizinusbohnen und Soja, sowie Klee und anderes Grünfutter als Frühjahrssaat.
Begleitend zur Feldarbeit waren immer notwendige Arbeiten in Hof und Garten zu erledigen. Umfangreiche Arbeiten im Weinberg und das Beschneiden der Reben, sowie das Herstellen von Brennmaterial für den Winter, gehörten dazu. Letzteres wurde in einem zeitaufwendigen Verfahren hergestellt. Der Mist aus den Stallungen wurde ausgebreitet, gewalzt, später gestochen und dreimal zum Trocknen umgesetzt. Erst dann war es als Brennmaterial für den Winter geeignet.
Schon im frühen Alter von sechs Jahren wurden die kleinen Jungen und auch die Mädchen zur Feldarbeit herangezogen. Durch die Pflanzenreihen mit dem Welschkornpflügele lenkten sie „als Ausreiter“ ihr Pferd.
Die Dreschzeit war die härteste und schwerste Zeit des Jahres
Wenn Anfang Juli die Getreideernten begannen, surrten und ratterten den ganzen Tag die Mähmaschinen. Die Maschine musste unentwegt im Einsatz sein, nur die Pferde wurden ausgewechselt. So mähten die Bauern über drei bis vier Wochen circa vier bis sechs Hektar Getreide pro Tag.
Das Rollen der hinausfahrenden Erntewagen, auch Harbiwagen genannt, begann schon frühmorgens ab zwei Uhr. Schon um 7.30 Uhr an Morgen, kamen die ersten Erntewagen gemächlich, aber hochbeladen, in den Hof hineingefahren.
Bessarabien Wirtschaftswunder-Landwirtschaft, mit 82 Prozent der Bevölkerung – zur „Kornkammer Europas“.
Bis zur Umsiedlung hat sich das herkömmliche Dreschen mit Dreschsteinen in vielen Gemeinden gehalten. Dazu wurde am Dreschtag das Getreide auf dem Hof ausgebreitet und von sechs Pferden und drei Dreschsteinen, bis sich die Spreu vom Weizen trennte im Kreis gezogen. Obwohl schon vor dem Ersten Weltkrieg die Dreschmaschine eingeführt wurde und zu einer wesentlichen Verkürzung der Dreschzeit beigetragen konnte, gab man dem Altbewährten Vorrang.
bessarabien-wirtschaftswunder-landwirtschaft: Die ersten Weintrauben waren schon Anfang August reif. Mitte Juli folgten die Wasser und Zuckermelonen. In der Feuerglut konnten die ersten Maiskolben gebraten oder in Salzwasser gekocht genossen werden.
Die Kürbis- und Maiskornernte (auch Welschkornernte genannt) nahm im September für zehn bis zwölf Tage die Zeit des Bauern in Anspruch, gleichsam gefolgt von der Weinernte.
bessarabien-wirtschaftswunder-landwirtschaft, mit 82 Prozent der Bevölkerung.
Rechtzeitig vor Wintereinbruch kümmerte sich der Landwirt um das Einbringen der Wintersaat in die Erde und das Umpflügen seiner Stoppelfelder.
Schon Anfang Dezember brachten die kalten Winter den ersten Schnee. Von einem reichlichen Schneefall hing eine gute Ernte ab, denn die Schneedecke schützte die Wintersaaten vor dem Erfrieren und schenkte außerdem der guten Schwarzmeer-Erde die notwendige Bodenfeuchtigkeit.
Ein Hofhund als guter und treuer Hüter für Haus und Hof, durfte auf keinem Bauernhof fehlen. Aber auch als Freund und Beschützer für die Kinder, war er unentbehrlich. Wegen des Bedarfes an Federn und Daunen in den kinderreichen Kolonistenfamilien bevölkerten große Gänsescharen, häufig zwischen 30-60 Tiere, die Kolonistenhöfe. Auch die Hühnerhaltung, von bis zu 100 Tieren, bildete einen lukrativen Nebenzweig im landwirtschaftlich geführten Hof.
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