Handwerk im „Bauernland Bessarabien“

Landwirtschaftliche Geräte

Landwirtschaftliche Geräte im „Bauernmuseum Kelm“ in Friedenstal Bessarabien

Handwerk  im  „Bauernland Bessarabien“

Erst in den 1840-er Jahren, den schwierigsten zwei Jahrzehnten nach der Ansiedlung, löste der eiserne Pflug den hölzernen für den schweren Boden ab. Vor allen anderen Volksstämmen verfügten die deutschen Kolonisten in Russland über diese neue eiserne Errungenschaft zur Arbeitserleichterung. Das Handwerk:  Noch wurde mit der Hand gesät. Aber die ersten Sä- und Mähmaschinen zählten erst in den 1870-er Jahren durch das Handwerk  zum festen Bestandteil der Bauernhöfe. Sie lösten dann auch die Sichel und die Sense auf dem Feld ab.

In Anbetracht der hohen Anforderungen an die Landwirtschaft mit der Erzeugung aller Rohstoffe für Kleidung, Nahrung und Wohnung der Kolonisten, nahm die Entwicklung in der Folge der Ansiedlungsjahre im Handwerk einen kolossalen Aufschwung. Unterschiedliche Gewerke bildeten sich.   Es sprudelte nur so von Ideen und Erneuerungen im Handwerk und eine ebenfalls aus dieser Not geborene Technik erfasste die Industrie. Das Gewerbe stieg explosionsartig an.  Weit über die Landesgrenzen hinaus waren die Erzeugnisse des deutschen Handwerks in Russland gefragt. Insbesondere die Wagenbauer von Teplitz, Alt Posttal und Wittenberg waren während der russischen Zeit über Südrussland und die Krim bis in den Kaukasus hinein bekannt. Gefolgt von den Gabelmachern von Paris und den Leitermachern aus Neu- und Alt-Elft.

Die Windmühle war zur Zeit der Ansiedlung bekannt. Die deutschen Kolonisten versuchten aber schon sehr früh, diese durch Pferde oder Bodenmühlen zu ersetzen. Da aber die Dampfmühle von den Kolonisten bevorzugt wurde konnten diese sich nicht durchsetzen.  In der Gemeinde Beresina befand sich mit 10 Walzenstühlen die zweitgrößte Mühle Bessarabiens, gefolgt von der Gemeinde Arzis. In den meisten Mühlen befand sich auch eine Oelpresse. Die größten Mühlen waren in Chisinew, Akkermann, Ismail u.a..

Das Handwerk: Gewerbe und Industrie besaßen sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten

Kleinbetriebe wie Branntweinfabriken (Weizenbrennereien, Obst- und Weintraubenbranntwein, Brauereien, Sägewerke, Gerbereien, Töpfereien, Ziegeleien u. m.) konnten sich entfalten.  Ebenfalls bildeten sich Kleinbetriebe, wie Mechanikerwerkstätten in der Metallverarbeitung.  Allerdings nur drei große namhafte Fabriken für landwirtschaftliche Maschinen zählte Bessarabien zu der Zeit der Umsiedlung im Jahre 1940.

Viele Tuchfabriken entstanden um die Jahrhundertwende und zogen eine ansehnliche Zahl von Walkereien und Färbereien nach sich. Dort wurde die heimische Wolle aus der umfangreichen Schafhaltung verarbeitetet.

Weinverarbeitung in der Ausstellung im „Bauernmuseum Kelm“ in Friedenstal

Weinpressen, Traubenmühlen, Putzmaschinen, Maissetzer, Maisrebbler und Mähmaschinen wurden in kleineren deutschen Maschinenfabriken hergestellt.       Den Mittelpunkt der deutschen Industrie in Bessarabien bildeten die Gemeinde Tarutino gefolgt von Arzis und Sarata.

Diese „unsere Vorfahren“  bestanden eine beispiellose handwerklich- und technische Herausforderung und wurden damit zur „tragenden Säule Bessarabiens“.

Mit dem Ziel der Allgemeinheit den Reichtum Bessarabien zu zeigen fand bereits im Jahre 1925 in Chisinau eine bedeutende landwirtschaftliche Industrie-ausstellung durch die Handelskammer Chisinau statt. Mit einem ungeahnten Erfolg wurden über 300 000 Besucher registriert. Die Ausstellung konnte dadurch beachtlich zur Belebung der ökonomischen Bindungen mit den anderen Landesstellen Rumäniens beitragen.

Webstuhl in Bessarabien

Webstuhl im „Bauernmuseum Kelm“ in Friedenstal

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Bessarabien Wirtschaftswunder Landwirtschaft

Wirtschaftswunder Landwirtschaft

Der Bauer bei der Feldarbeit

Bessarabien Wirtschaftswunder Landwirtschaft, mit 82 Prozent der Bevölkerung. Die bäuerlichen Wirtschaftsbetriebe durchlebten unsägliche Not, dennoch machten Sie Bessarabien zur „Kornkammer Europas“.

 „Ehre und Anerkennung“ bessarabien-wirtschaftswunder-landwirtschaft

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Im Wirtschaftswunder Landwirtschaft Bessarabien, waren im Jahre 1930 bei einer Berufszählung 82% der bessarabiendeutschen Bevölkerung hauptsächlich in der Landwirtschaft tätig. Zusätzlich übten die Kolonisten teilweise begleitend oder hauptberuflich verschiedene handwerkliche und industrielle Berufe aus. Es folgte das Handwerk mit 12.8 Prozent, die Industrie mit 1,99 Prozent, geistige Berufe mit 1,60 % und der Handel war mit 0,85% vertreten. Ganz im Zeichen der Landwirtschaft, stand die wirtschaftliche Gliederung in Bessarabien. Für die einzelnen Handwerke und die spätere Industrialisierung in Bessarabien legten ihre Erfahrungen und Entdeckungen des ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts den Grundstein.

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Der bäuerliche Wirtschaftsbetrieb

Wirtschaftswunder Landwirtschaft

Wirtschaftswunder Landwirtschaft

bessarabien-wirtschaftswunder-landwirtschaft: In Bessarabien war Landbesitz nicht nur Lebensquell, sondern auch Statussymbol. Einen der ältesten und lebenswichtigsten Wirtschaftsbereiche stellte die Landwirtschaft dar. Sich selbst mit den Bedürfnissen des Tages zu versorgen ist die Aufgabe der Urwirtschaft eines Volkes. Was Kleidung, Nahrung und Wohnung anbelangt, ein breites Feld. Das mit Hausfleiß oder Hauswerk umschriebene primitive industrielle Betriebssystem, welche der Kleinindustrie zuzuordnen ist, wurde die tragende Säule in Bessarabien. Wirtschaftswunder-Landwirtschaft, mit 82 Prozent der Bevölkerung. Die Vielfalt der bäuerlichen Erzeugnisse erforderte vom Bauern und seiner gesamten Familie ein hohes Kenntnismaß und einen hohen körperlichen Einsatz. Ihre bäuerliche Vielfalt machte Kinderarbeit unumgänglich. Mit der Erzeugung von Rohstoffen durch die Landwirtschaft, wurde die Herstellung der  Bekleidung hauptsächlich aus den tierischen Produkten wie Leder, Pelz und Wolle, sowie aus Flachsfasern hergestelltem Leinen, für die Kolonisten gewonnen.   Bessarabien-Wirtschaftswunder-Landwirtschaft

Von der Frühe am Morgen bis in die Abendstunden war in der Landwirtschaft Saison. Eine große Herausforderung für die Bäuerin und den Bauern.

Bessarabien, Wirtschaftswunder Landwirtschaft

Hof in Brienne

Bessarabien Wirtschaftswunder Landwirtschaft, mit 82 Prozent der Bevölkerung. Bepackt mit dem benötigten Pferdefutter, dem Saatkorn, Dreischarpflug, großer Egge mit eisernen Zinken und einem großen Wasserfass, begaben sich die Bauern im Frühjahr mit zwei Pferdewagen auf die teilweise 20 Km entfernten Felder. Sorgfälltig verpackt lag in der Steppenkiste das Essen für einen ganzen Tag. Dabei durfte natürlich der getöpferte Milch- und Weinkrug nicht fehlen.

Des Abends, nach einem harten Arbeitstag,  kamen sie mit ihren erwachsenen Söhnen oder Knechten vom Felde zurück. Längst hatte der Hofhund, am Klang des Kolonistenwagens, das Nahen seines Herren erkannt. Mit lautem Gebell  kündigte er das Heimkommen seiner Leute an.

Auch nach dem Abendessen gab es für die Väter und Söhne Bessarabiens noch einiges zu tun. Das Saatgetreide musste für den nächsten Tag gerichtet, die Pferde versorgt, die Ackergeräte, das Pferdegeschirr und die Wagen einer Prüfung unterzogen und in Ordnung gebracht werden. Zur Ruhe kam man erst spät abends.

Bessarabien- Wirtschaftswunder-Landwirtschaft, mit 82 Prozent der Bevölkerung. In nur wenigen Wochen brachte der Bauer seine Aussaaten in die Schwarzmeererde. Dabei handelte es sich um : Gerste, Mais, Senf, Hafer, Sommerweizen, Sonnenblumen, Rizinusbohnen und Soja, sowie Klee und anderes Grünfutter als Frühjahrssaat.

Begleitend zur Feldarbeit waren immer notwendige Arbeiten in Hof und Garten zu erledigen. Umfangreiche Arbeiten im Weinberg und das Beschneiden der Reben, sowie das Herstellen von Brennmaterial für den Winter, gehörten dazu. Letzteres wurde in einem zeitaufwendigen Verfahren hergestellt. Der Mist aus den Stallungen wurde ausgebreitet, gewalzt, später gestochen und dreimal zum Trocknen umgesetzt. Erst dann war es als Brennmaterial für den Winter geeignet.

Schon im frühen Alter von sechs Jahren wurden die kleinen Jungen und auch die Mädchen zur Feldarbeit herangezogen. Durch die Pflanzenreihen mit dem Welschkornpflügele lenkten sie „als Ausreiter“ ihr Pferd.

Die Dreschzeit war die härteste und schwerste Zeit des Jahres

Wenn Anfang Juli die Getreideernten begannen, surrten und ratterten den ganzen Tag die Mähmaschinen. Die Maschine musste unentwegt im Einsatz sein, nur die Pferde wurden ausgewechselt. So mähten die Bauern über drei bis vier Wochen circa vier bis sechs Hektar Getreide pro Tag.

Das Rollen der hinausfahrenden Erntewagen, auch Harbiwagen genannt, begann schon frühmorgens ab zwei Uhr. Schon um 7.30 Uhr an Morgen, kamen die ersten Erntewagen gemächlich, aber hochbeladen, in den Hof hineingefahren.

Bessarabien Wirtschaftswunder-Landwirtschaft, mit 82 Prozent der Bevölkerung – zur „Kornkammer Europas“.

Bis zur Umsiedlung hat sich das herkömmliche Dreschen mit Dreschsteinen in vielen Gemeinden gehalten. Dazu wurde am Dreschtag das Getreide auf dem Hof ausgebreitet und von sechs Pferden und drei Dreschsteinen, bis sich die Spreu vom Weizen trennte im Kreis gezogen. Obwohl schon vor dem Ersten Weltkrieg die Dreschmaschine eingeführt wurde und zu einer wesentlichen Verkürzung der Dreschzeit beigetragen konnte, gab man dem Altbewährten Vorrang.

bessarabien-wirtschaftswunder-landwirtschaft: Die ersten Weintrauben waren schon Anfang August reif. Mitte Juli folgten die Wasser und Zuckermelonen. In der Feuerglut konnten die ersten Maiskolben gebraten oder in Salzwasser gekocht genossen werden.

Die Kürbis- und Maiskornernte (auch Welschkornernte genannt) nahm im September für zehn bis zwölf Tage die Zeit des Bauern in Anspruch, gleichsam  gefolgt von der Weinernte.

bessarabien-wirtschaftswunder-landwirtschaft, mit 82 Prozent der Bevölkerung.

Rechtzeitig vor Wintereinbruch kümmerte sich der Landwirt um das Einbringen der Wintersaat in die Erde und das Umpflügen seiner Stoppelfelder.

Schon Anfang Dezember brachten die kalten Winter den ersten Schnee. Von einem reichlichen Schneefall hing eine gute Ernte ab, denn die Schneedecke  schützte die Wintersaaten vor dem Erfrieren und schenkte außerdem der guten Schwarzmeer-Erde die notwendige Bodenfeuchtigkeit.

Ein Hofhund als guter und treuer Hüter für Haus und Hof, durfte auf keinem Bauernhof fehlen. Aber auch als Freund und Beschützer für die Kinder, war er unentbehrlich. Wegen des Bedarfes an Federn und Daunen in den kinderreichen Kolonistenfamilien bevölkerten große Gänsescharen, häufig zwischen 30-60 Tiere, die Kolonistenhöfe. Auch die Hühnerhaltung, von bis zu 100 Tieren, bildete einen lukrativen Nebenzweig im landwirtschaftlich geführten Hof.

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Wahrzeichen Bessarabien

Kurzmitteilung

Wahrzeichen Bessarabien

Wahrzeichen Bessarabien: Deutsche Kolonisten am Schwarzen Meer

Das Bessarabiendeutsche Wappen:
Wahrzeichen Bessarabien: Ein Spiegelbild der verlassenen Heimat „am Schwarzen Meer“.   Die Bedeutung der Farben und Symbole im Wappen Bessarabien:

Die Farbe „Blau“ im Wahrzeichen Bessarabien steht für die Farbe des Himmels über der fruchtbaren Erde; das „Gelb“ symbolisiert die weite Steppe und die wogenden Weizenfelder; der „Steppenbrunnen“ das notwendige Wasser, für Wachstum in der Steppe; das „Steppenpferd“ der treue Begleiter des Bauern bei seiner Feldarbeit- von der Saat bis zur Ernte; und „das Kreuz“ in der Mitte des Wappens symbolisierte ihren unerschütterlichen, ausgeprägten Glauben und die Hoffnung. Bei ihrer Ankunft in Bessarabien, trugen einige nur ihre Bibel und das Gesangbuch als einziges Reisegepäck bei sich. Der Glaube und die Hoffnung waren ihre einzig beständigen Begleiter, während der gesamten Siedlungszeit, über fünf Generationen. So bewahrte die Bibel und das Gesangbuch die Bessarabiendeutschen vor Verfremdung und waren Garanten ihres getreuen Volkstums, als Deutsche in der Fremde.

Wahrzeichen Bessarabien: Zur Machtübernahme rückten im Dezember 1917 rumänische Truppen in Bessarabien ein. Mittig im Wahrzeichen: Die Farbe „Rot“.  symbolisch für die rumänische Flagge. Die „Ähren“ sprechen für den Erfolg ihrer harten Arbeit.

Das Heimatlied der Bessarabiendeutschen

 

Gott schütze dich mein Heimatland.

Heimatlied der Bessarabiendeutschen

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Adventstreffen der Bessarabiendeutschen im Niedersachsenhof

Stolz auf die Wurzeln

Adventstreffen der Bessarabiendeutschen im Niedersachsenhof

 

Adventstreffen der Bessarabiendeutschen im Niedersachsenhof                                  Valeri Skripnik mit Christa Hilpert-Kuch, Edwin Kelm und Adrian Mohr (v.l.).

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Verden – Adventstreffen der Bessarabiendeutschen im Niedersachsenhof
„Was unsere Ahnen alles konnten“, hatte Christa Hilpert-Kuch, Vorstandsmitglied des Bessarabiendeutschen Vereins, Stuttgart, als Motto über das vorweihnachtliche Treffen der Mitbürger mit bessarabischen Wurzeln gestellt  Ihrer Einladung in den Niedersachsenhof waren wieder viele gefolgt. Grußworte sprachen der Vorsitzende des CDU-Kreisverbands Verden und stellvertretende Landrat, Adrian Mohr, sowie die stellvertretende Bundesvorsitzende des Bessarabiendeutschen Vereins, Erika Wiener. Als besonderen Gast begrüßte Hilpert-Kuch Dr. h. c. Edwin Kelm, Ehrenbundesvorsitzender der Bessarabiendeutschen, aus Süddeutschland

Kelm wurde 1929 in Friedenstal/Bessarabien geboren. Er trug viel zur Völkerverständigung zwischen Deutschland und der Ukraine und Moldawien bei. Bereits 1966 machte er seine erste Fahrt mit seinem privaten Auto nach Bessarabien. Bis heute begleitete er viele tausend Heimwehtouristen in ihre Heimatgemeinden und in die ersten Ansiedlungsgebiete in Polen.

Kelm bekleidete das Amt des Bundesvorsitzenden der Bessarabiendeutschen Landsmannschaft von 1982 bis 2004.

„Botschafter der Versöhnung“

Als „Brückenbauer des Friedens“ und „Botschafter der Versöhnung“ https://www.facebook.com/u/0   hat er sich einen Namen gemacht. Viele humanitäre Projekte in Bessarabien tragen seine Handschrift. So kaufte er sein Elternhaus in Friedenstal und baute es 2016 zur Diakoniesozialstation für die heutige leidende Bevölkerung um. Daneben realisierte er viele weitere soziale Projekte. Kelm ist Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande.

In seiner bewegenden Rede berichtete der Ex-Bundesvorsitzende vom Leid der Bessarabier, als Hitler 1940 die Umsiedlung nach Polen „Heim ins Reich“ befahl. Seine Mutter habe laut geweint, als sie vom „Geschenk“ des Führers, einen Bauernhof in Polen erfuhr, erinnerte sich der 88-jährige.

Bilder und Geschichten aus vergangenen Tagen

Nach der Umsiedlung erlebte Kelm als 16-jähriger die schreckliche Flucht. Er musste miterleben, wie sein Vater neben ihm erschossen wurde. „Wenn ich überlebe, will ich etwas für Frieden und Völkerverständigung tun“, nahm er sich damals vor. Dieses Versprechen hat er eingelöst. In Begleitung seines Mitarbeiters Valerie Skrikpnik reist Kelm noch heute oft nach Bessarabien. Vor kurzem erste hat er dort einen Gedenkstein für die aus Bessarabien Geflohenen aufgestellt.

Anschließend las Christa Hilpert-Kuch (siehe mehr unter: https://www.bessarabien.blog/was-unsere-ahnen-alles-konnten-2/  ) aus dem 1934 von Dr. Gottlieb Hahn in Bessarabien verfassten Buch „Die deutschen Bauernsiedlungen am Schwarzen Meer“. Der Autor schildert geschichtliche und wirtschaftliche Zusammenhänge von der Ansiedlung bis zum Jahre 1934 im gesamten Schwarzmeergebiet. Hilpert-Kuch unterlegte die Lektüre mit vielen eindrucksvollen Bildern aus Bessarabien, die vom Leben der deutschen Völkergruppe im damaligen Russland erzählt.

Ahnen haben Unglaubliches geleistet

„Ich hoffe, dass auch Sie am Ende der Veranstaltung voller Stolz auf Ihre eigenen bessarabiendeutschen Wurzeln schauen werden, denn Ihre Ahnen haben Unglaubliches geleistet und auch erreicht“, betonte Hilpert-Kuch.

ahk

Fotogalerie erklärt – mit selbstredenden Fotos

Musikerfoto unten: An der Gitarre: Elisabeth Moritz, an der Harmoschka:  Helmut Schulz

Weinverkauf: Moldawische Weine werden von  Monika und Robert Weiß feilgeboten

Adventsbasar: Hilde Leder präsentiert handgearbeitete Geschenkideen

Stehend: Christa Hilpert-Kuch mit ihrer Assitentin, Tochter Kathrin Leonard

 

Für einen umfassenden Einstieg in sein Ahnen- Thema- Krasna empfiehlt Otto Riehl: http://ofb.genealogy.net/krasna/

Über den elterlichen Handwerksbetrieb in Paris/Bessarabien spricht:                Heinz Moritz

                                  

Was unsere Ahnen alles konnten2

Was unsere Ahnen alles konnten2 Teil 1

Bessarabien

Vortrag von: Christa Hilpert-Kuch

Niedersachsenhof Verden, 10. Dezember 2017

Christa Hilpert-Kuch bei der Begrüßung

Christa Hilpert-Kuch bei der Begrüßung

Was unsere Ahnen alles konnten2. Als Lehrmeister wurden unsere Vorfahren durch Alexander den I. einst in die Steppe gerufen. Dort haben sie alle ihre Aufgaben im Glauben und der Hoffnung auf Gottes Rat: „Bete und arbeite“ hervorragend erfüllt. So las ich es in dem Buch von Dr. Gottlieb Hahn, verfasst noch in Bessarabien, sechs Jahre vor der Umsiedlung im Jahre 1934…https://www.bessarabien.blog/adventstreffen-der-bessarabiendeutschen-im-niedersachsenhof/

Mit ihren 150 stolzen Dörfern bezwangen unsere Vorfahren unter extremsten Umständen die karge russische Steppe und machten sie zur Kornkammer Europas.

Nur wenige unter den ersten Ansiedlern hatten ihre Pferde nach Südrussland mitgebracht. Man musste sich deshalb in der Anfangszeit zunächst mit Ochsen und Kühen vor dem Pflug behelfen

Erst später, im Laufe der Zeit änderte sich das grundlegend und das Pferd wurde zum unentbehrlichen Helfer

Die Kolonisten vollbrachten mit dieser großartigen Leistung in der neuen Erde ein großes Werk.

Nur kurz ließ der wirtschaftliche Aufstieg in den deutschen Siedlungen auf sich warten.

60 Jahre später war dieses geschehen.

Wie von Zauberhand erhob sich eine blühende Ansiedlung nach der anderen wo früher weder Gras noch ein Strauch an den Wald erinnerte. Ganze Haine von Obst-, Maulbeer- und Waldbäumen, üppige bearbeitete Wiesen mit Schafherden, Hornvieh und Pferden verschiedener ausgezeichneter Rassen wurden von reichlichem Brunnenwasser versorgt.

In dem trockenen Steppenklima schien nichts unmöglich. Das Getreide wuchs und reifte um sich herum, die Seidenraupen spannen und Bäume erhoben ihr Haupt. Zu den fruchtbarsten Ackerböden , die keiner Düngung bedarf, zählt die glänzende schwarze Erde.

Schwarze Erde

Dass die Deutschen voller Kraft eine eigene Welt unter dem östlichen Himmel schufen war der deutschen Selbstverwaltung und dem humusreichen Erdreich am Schwarzen Meer zu verdanken.

 

Ihren besonderen privilegierten Stand kirchlich und national erreichten die deutschen Kolonisten in Russland durch ihre eigene Selbstverwaltung. Vom Jahre 1763 bis 1871 (solange hatten sie ihre eigene Selbstverwaltung inne) hat das deutsche Leben unter einem sehr glücklichen Stern gestanden.

Die landwirtschaftlichen Vereine mit ihren 59 Statuten wurden erst ab dem Jahre 1850 eingeführt und wirkten sehr segensreich in den Dörfern. Sie legten Obst- und Weingärten und Waldplantagen an. Auch zur Veredelung der Pferde, Vieh- und Schafrassen trugen die Vereine bei. Desweiteren für Sittlichkeit und Fleiß unter den Bauern, für Arbeitergesetze, Aufsicht der Waisen, Verbesserung des Häuserbaus und musterhaften Anlagen und Ausbau der Dörfer mit zweckentsprechenden Schulhäusern u. v. m. .

Eine große Stütze der Landwirtschaft war das Handwerk. Ein hoher Bevölkerungsanteil, zweiundachtzig Prozent der Russlanddeutschen waren hauptsächlich in der Landwirtschaft tätig. Eggen, Putzmühlen, Wagen, Häckselmaschinen, Seidespinnapparate und andere landwirtschaftliche Artikel und Erzeugnisse stellten die russlanddeutschen Handwerker schon im Jahre 1852 her.                 

Odessa, die junge Stadt und die deutschen Handwerker

Odessas Philharmonic Theater

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Den Städten Südrusslands waren die deutschen Handwerker von großem Nutzen. Ganz auf den Schultern des deutschen Handwerkers stützt sich der Aufstieg der noch jungen Stadt „Odessa“.Zu rascher Blüte verhalf die in den 1860er Jahren einsetzende rege Schifffahrt. Ihr gesamtes Getreide verfrachteten die Regionen Cherson und Bessarabien über Odessa.

Beachtliche Erträge wurden im Jahre 1852 durch das Ackerland, die Schafzucht an Wolle und der Seidenbau in den deutschen Kolonien erbracht..

Eine wohlwollende Staatsregierung und eine gut geschulte Selbstverwaltung gepaart mit deutschem Fleiß und Ausdauer leisteten in diesem Tatarenland „Unübertreffliches“.

In die fruchtbare Steppe Russlands legten unsere Vorfahren die Samenkörner ihrer westeuropäischen Kultur und gaben ihr damit Leben und Fruchtbarkeit. Ein hohes Maß verschiedener Viehzüchtungen und ein vielfältiger Ackeranbau erforderten ein hohes Maß an Wissen und Schaffenskraft.

In allen landwirtschaftlichen und handwerklichen Fertigkeiten zeigte sich ihre Beweglichkeit.

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Wegen der baumfreien Landschaft bezeichneten sie ihre weit von den Siedlungen entfernten Ackerflächen als Steppe.

Für den Hauptanbau auf ihren Feldern an Getreide, Mais, Hülsen-Soja und Ölfrüchte, benötigten die Bauern ihre Pferde. Mensch und Tier verbrachten geraume Zeit allein bei der Feldarbeit mit Pflügen, Säen und Ernten miteinander. Sie waren ihre Arbeitskameraden und ganzer Stolz und deshalb weniger Mittel zum Erwerb.

Zu einem flurierenden Bauernbetrieb gehörten drei bis sechs Pferde.

Die Landwirtschaft und der Weinanbau

Der Weinanbau brachte vor allem wirtschaftlichen Erfolg. Günstige Anbaubedingungen boten besonders die flachwelligen Hänge des Hügellandes. Auf ihrem Hofgrundstück baute jede deutschstämmige Bauernwirtschaft Wein für den Eigenbedarf an.

Mit eigenem Obst-, Gemüse- und Krautgarten war zum größten Teil jeder Bauernhof Selbstversorger. Als Brennmaterial diente der anfallende Dung aus der Tierhaltung. Wegen der hohen Bodenfruchtbarkeit wurde dieser nicht benötigt und für den Winter zum Heizen getrocknet. Das feinwollige Karakulschaf der weitverbreiteten Schafhaltung war besonders von den männlichen Siedlern für die Herstellung der typischen schwarzen Pelzmützen begehrt. Eine Selbstverständlichkeit auf jedem Hof war die Federviehhaltung. An einer bis zu 50 Meter breiten von Akazien gesäumten Straße lagen ihre Bauernhöfe in den Kolonistendörfern. Im zentralen Dorfbereich, dort wo sich die Kirche oder das Bethaus befand wurde die breite Straße oft nur durch eine Quer- oder Kreuzstraße gekreuzt.

Dorfplan von Arzis

Durch die innere Kolonisation wurde das deutsche Element zu einem wahren Kulturelement Russlands.

Noch heute leben und profitieren in den ehemaligen Ansiedlungen der Deutschen andere gemischte Volksgruppen und profitieren von ihren Vorgängern

Schule und Kirche

Der Steppendom in Sarata

Die autonome Kirche und Schule gehörte vor allen Dingen auch zur eigenen Selbstverwaltung der Siedler.  Mit der Errichtung stolzer Kirchen wetteiferte man sogar untereinander.  In dem Bau eines eigenen Gottes- bzw. Bethauses waren auch arme Gemeinden bestrebt. Unter dem Kirchdach blieben die Siedler nicht nur fromm, sondern auch deutsch. Unter dem Schutze der Kirche standen die Sprache, Sitten und Bräuche. Neben dem kirchlichen Leben blühte auch das Schulische. Fleißige Arbeit leistete die Kirchenschule in jedem Dorf und verlangte eine strenge Schulpflicht.

In späteren Jahren wurden die strengen Schulregeln für den Schul- und Katechismusunterricht den bäuerlichen Erfordernissen mit der erforderlichen Kinderarbeit für Haus und Steppe angepasst und bei Verstößen mit hohen Geldstrafen an die Eltern, Vormünder oder Erzieher geandet.

Sogenannte Zentralschulen wurden in größeren deutschen Gebieten gegründet, die Lehrer für die Gemeinden heranbildeten.

Aus den Kolonistenknaben sollten Landmesser und Architekten, tüchtige Lehrer und Schreiber für die Dorfschulen und Dorfämter herangebildet werden. Dieses hatte sich die Wernerschule von Sarata zur Aufgabe gestellt

Der junge Kolonistensohn wurde neben der Schule auch gleichzeitig für den landwirtschaftlichen Beruf erzogen.

Was unsere Ahnen zuwege brachten

Beinahe ungestört bis zum Jahre 1871 konnten sich die Kolonien wirtschaftlich und kulturell entwickeln. Der innere Ausbau der Dörfer war gerade um diese Zeit vollendet. Alles stand im Zeichen der höchsten Blüte. Unübertroffen stand in der Welt da, was deutsches Können unter dem russischen Himmel zuwege gebracht hatte.      Was unsere Ahnen alles konnten:               Wunderschöne und stilvolle deutsche Dörfer legten ein Zeugnis geleisteter Kulturarbeit ab. Wogende Weizenfelder überzogen die Steppenerde und hatten die Schwarzmeersteppe in ein fruchtbares Land verwandelt.

Der russische Bauer stand staunend davor, zu groß und für ihn nicht nachvollziehbar kam ihm das alles vor und schürte natürlich auch den Neid.

Was unsere Ahnen alles konnten2. Eine große Epoche war bis zu diesem Jahr 1871 abgeschlossen. Mit schwerwiegenden Folgen schlug das verständnisvolle Russland der Vergangenheit ganz neue Töne an. Das Versprechen Alexander des I. wurde mit dem Raub der Privilegien aufgehoben.

Mit der Vernichtung des Fürsorgekomitees und der Auflösung der deutschen Verwaltungsbehörde, schlug man den Siedlern den geistigen Kopf ab.

Sogleich wurde die russische Sprache in den deutschen Dorfkanzleien eingeführt und fortan waren ihre Ansiedlungen dem russischen Verwaltungskörper unterstellt.

Durch die erfolgte Russifizierung wurde den Deutschen jegliche Aussicht auf eine gute Zukunft ohne ihre Denker genommen.

Grosse Auswanderungswelle um 1874

Ein Sturm der Entrüstung ging mit der Ausdehnung der allgemeinen Wehrpflicht im Jahre 1874 durch die Dörfer und hatte eine große Auswanderungsbewegung zur Folge.

In der Hauptsache waren Nordamerika mit Nord- und Süd-Dakota, Nebraska, Oregon, Kansas, Ohio, Kanada u.a.die Auswanderungsziele. Der in Amerika lebenden Russlanddeutschen zählte man im Jahre 1934 auf 500 000 Seelen.

Auch eine Rückwanderung nach Deutschland setzte im Jahre 1900 ein.

In der Führung deutsch blieb die Dorf- und Gebietsverwaltung, wenngleich auch die Kanzleibücher russisch geführt werden mussten.

Autonom in jeder Hinsicht blieb die Kirche, die beste Hüterin deutscher Eigenart, deutschen Selbstbewusstseins und strenger deutscher Sitte. Nicht die Schule sondern die Kirche war die Hauptstütze und Trägerin deutschen Wesens auf russischer Erde.

Im August 1914 wurden die Deutschen aus ihrer Arbeit gerissen. Mit dem Krieg von 1914 bis 1918 stand den Deutschen ein schwerer Gang bevor. Niemand glaubte das diese Leidenszeit vier Jahre andauern würde und die fruchtbare Erde, vieler deutschen Bauern, zu ihrem Massengrab und Todesacker wurde.

Ein hochragendes Ehrenmal am Ortseingang von Klöstitz mit Namen deutscher Kriegsopfer aus dem 1. Weltkrieg erinnert heute noch daran.  Not und Sorge stürmte über das Deutschtum herein. Im Kaukasus mussten viele deutsche Väter und Söhne an Typhus und von Kugeln getroffen sterben.

Wie schrecklich die Fremde ohne jeglichen Schutz sein kann, merkte man jetzt.

Mit dem Sturz des Kaisers im Frühjahr 1917 endete der Druck von oben. Das dem Zerfall anheim gefallene kolonistische Leben galt es nun wieder aufzubauen.

Es kam dieWende.                                                                                                     

Die Rumänen rückten im Dezember 1917 nach Bessarabien ein und retteten über Nacht das bessarabische Deutschtum vor dem Untergang. Auf russischer Erde war eine Epoche deutschen Werdens zu Ende gegangen.

Bessarabien musste von den anderen unglücklichen deutschen Schwarzmeer-Brüdern und Schwestern Abschied nehmen.  Die Bessarabiendeutschen konnten ihnen nicht mehr helfen.

Eine Weiterentwicklung von den blühenden deutschen Kolonien am Schwarzen Meer war nur den bessarabischen deutschen Siedlern durch die Einverleibung an Rumänien beschieden. Der Volksrat und der Wirtschaftsverband wurde nach dem Krieg in Bessarabien für die Überwachung der völkischen und der wirtschaftlichen Belange geschaffen. Im Gebiet Handel und Gewerbe wird von einer an die Scholle gebundene Masse nicht so schnell heimisch. Eine zielgerichtete Erziehung der Jugend sollte deshalb in diesem Sinne neue Entwicklungsmöglichkeiten und neuen Lebensraum bringen.  Für eine rationelle Landwirtschaft und Gewerbe waren zweckentsprechende Schulen in Arzis die Folge.

Was unsere Ahnen alles konnten2!

Das Tarutinoer Knaben- und Mädchengymnasium und das Knabenseminar von Sarata wurden in eine deutsche Lehranstalt umgewandelt. Die Dorfschulen früher von den Kirchengemeinden getragen, gingen an den Staat über und verloren damit ihre Autonomie bis zur Umsiedlung im Jahre 1940.  “ Was unsere Ahnen alles konnten“: Geschichte der Russlanddeutschen, insbesondere der Bessarabiendeutschen Einwanderer. Vortrag:Christa Hilpert-Kuch

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Bessarabische Kochkunst

Bessarabische Kochkunst-Strudelteig

 

 

 

 

 

Bessarabische Kochkunst, Dozentin: Christa Hilpert-Kuch

Bessarabische Spezialitäten-Küche

Bessarabische Kochkunst in der Kreisvolkshochschule Verden/Aller. Eingeladen zu diesen Kochkursen am 20. Februar und am 6. März 2018 sind alle, die Gerichte aus der Siedlerzeit der deutschen Kolonisten am „Schwarzen Meer“ ausprobieren möchten. Besonderes für  die bessarabiendeutschen Nachkommen-insbesondere die Enkelkindergeneration-bietet sich hier die Gelegenheit die Esskultur ihrer Vorfahren kennenzulernen und nachzukochen.  Bessarabische Kochkunst.

Anmeldung unter: Kreisvolkshochschule Verden Tel. 04231/ 15-119, – 140,  Fax 04231-15-170 oder per Mail: kreisvolkshochschule@landkreis-verden.de  https://www.facebook.com/christa.hilpert.7

Bessarabische Spezialitäten wurden von den Einwanderern aus Deutschland mitgebracht und mit der Küche ihrer Nachbarn vor Ort in ihrem Vielvölkerstaat ergänzt und abgewandelt. Zu diesen Spezialitäten gehören z. B. Strudla, Knöpfla, Dampfnudla, Stierum, Grünborscht, Krautborscht, Krautsalat, Kichla und selbstgemachte Nudla.

Mit einer gemeinsamen Zubereitung bekannter bessarabischer Spezialitäten dürfen wir zusammen Bessarabien erschmecken und so einiges über die Koch- und Lebensgemeinschaften der deutschen Kolonistenfrauen erfahren. Die Küche der Bessarabiendeutschen unterlag mehreren Einflküssen. Sie entwickelte sich wie bereits erwähnt aus den aus Deutschland mitgebrachten Rezepten.

Später übernahm man durch die Nachbarschaft zu anderen Nationalitäten deren Gerichte oder wandelte sie ab. Bestimmt war die Küche von landestypischen Früchten, zum Beispiel Paprika, Wassermelonen u. v. m. Als Nationalgericht gilt das Mehl- und Kartoffelgericht Strudla, das auf bulgarische Siedler in Bessarabien zurückgeht.

Ein weiteres sehr bekanntes Gericht sind Krautwickel (Kaluschke, Holubzi) das von Ukrainern stammt. Bekannt waren auch Dampfnudeln, Pfeffersoß und gefüllte Paprika. Borscht mit „roter Bete oder der Grünborscht und eine weitere Abwandlung je nach Jahreszeit der Krautborscht wurden von den Russen und Mamaliga von den Rumänen übernommen.

Als Beilage gab es besonders in den Wintermonaten eingelegtes, wie Tomaten, Paprika, Melonen,  und Salzgurken mit viel Knoblauch und anderen bessarabischen Gewürzen. In besonderem Maße wurde Eingelegtes in der beliebten Salzlake bevorzugt.

Deftig, schmackhaft und einfach, so zutreffend könnte man die Bessarabien-Deutsche-Küche bezeichnen. Die Kolonistenfrauen hatten in Haus und Hof vielfältige Aufgaben und waren einem straffen Zeitmanagement untergeordnet.  Die ersten Kochkurse wurden erstmals von mir im Jahre 2016 unter: www.bessarabien.blog     angekündigt.

Albota im Kreis Cahul

Albota Kirche

Innenansicht Kirche Albota

„Weißes Pferd“ in Albota

Der Name Albota-im-Kreis-Cahul in Bessarabien/Moldawien ist lateinisch-türkischen Ursprungs und bedeutet „weißes Pferd“. Siebenundneunzig Prozent der Gründer der Gemeinde Albota im Jahre 1880 waren fleißige und sparsame Schwaben aus Wittenberg.

Der für den Acker freigemachte Grund und Boden in Albota war von einer dicken Humusschicht bedeckt. Er eignete sich sehr gut für den Acker, Obst- und Weinanbau.

Wintergetreide, Sommergetreide und Mais wurden im Wechsel angebaut und erzielten mit dieser Vorgehensweise die besseren Ernten.

Um in der Landwirtschaft weite Strecken zu überwinden, widmete sich der Bauer der Pferdezucht. Insbesondere war ihnen daran gelegen das leichte, schwarze Kolonistenpferd und das schnelle, kleine außerordentliche Steppenpferd zu erhalten.

Handwerk

In Albota-im-kreis.cahul blieben die Mehrzahl der Einwohner Bauern. Zum Handwerk für den eigenen Bedarf zählten drei Schuster, zwei Tischler, ein Schlosser, ein Sattler und ein Kaufmann. Das aus Wittenberg mitgebrachte Handwerk des Wagenbauers brachte siebzehn Schmiede und sieben Wagner hervor. Wegen der Verwaltungsaufgaben führte sie der Weg häufig in ihre Kreisstadt Cahul.

Während Tarutino die führende Rolle im Kirchspiel übernahm wurde Albota auch von anderen Kirchspielen mitversorgt. Erst nach der Besetzung eigener Pastoren ging es mit der kirchlichen Entwicklung aufwärts.

Die Wiederherstellung der baufälligen Kirche von Albota aus dem Jahre 1837 ging nach vierjähriger Bauzeit ab 2003 im Jahre 2007 ihrer Vollendung entgegen.

Dieses wunderschöne Kirchenbaudenkmal mit Gedenkstein im Pfarrgarten ist eine touristische Attraktionen in dieser Stadt.

Bevölkerungszahl

Bei der Ansiedlung Albotas im Jahre 1880 zählte die Gemeinde 290 Seelen. Dreißig Jahre später bei der Umsiedlung im Jahre 1940 hatte sich die Anzahl der Einwohner nahezu mit 873 Seelen verdreifacht. Hinzukommen siebzig Auswandererfamilien mit 414 Seelen, die in den Jahren von 1910 bis 1937 nach neuen Existenzmöglichkeiten in Übersee oder anderen Gemeinden suchten.

Die Anzahl der Schüler betrug betrug im Jahre 1892 sechzig an der Zahl. Bei der Umsiedlung im Jahre 1940 war sie auf 204 Kinder angestiege

© 2017 Christa Hilpert-Kuch
Bessarabien-Kennerin, Reiseführerin, Autorin

Bessarabienreise in das Land unserer Vorfahren

Titelfoto: „Junge Bessarabienreisende“: Meine Tochter Kathrin Leonard geb. Hilpert und mein Schwiegersohn Stuart Leonard

Bessarabienreise-in-das-Land-unserer-Vorfahren von:   Christa Hilpert – Kuch:  „Erinnerungskultur Bessarabien“, nach Dr. h. c. E. Kelm.

Besonders jungen Interessierten wird in dieser Erinnerungs- und Unterhaltungsliteratur (kein wissenschaftliches Buch) „Bessarabienreise-in-das-Land-unserer-Vorfahren“  Einblicke in die bessarabiendeutsche Geschichte gewährt .

„Erinnerungskultur Bessarabien“: Mit den erzählten Erinnerungen in meinem Buch  „Bessarabienreise-in-das-Land-unserer-Vorfahren “ verbinde  ich einen ganz besonderen Herzenswunsch:      „Bessarabien nicht vergessen“ !    

Es soll vorwiegend die  junge und nachwachsende Generation (s. Titelfoto) erreichen.

Insgesamt machte ich bereits fünf Reisen in die Heimat meiner Ahnen. Aber erst während der Reise mit Dr. h.c. Kelm wurde mir bewußt, dass es nach ihm, für mich,  niemanden mehr geben wird, welcher mir Bessarabien transperenter schildern würde können. Diese Reise war für mich eine der wertvollsten Erfahrungen, neben den Schilderungen meiner Großeltern in meinem Elternhaus in Niedersachsen, welche ich in Bezug auf Bessarabien überhaupt machen konnte. Seine wertvollen Schilderungen wurden von mir während unserer privaten vierköpfigen Bessarabienreise durch die Ukraine und Moldawien im Juni und Dezember 2015 festgehalten und zu einem kleinen Reiseführer verfasst. Während sich die Ukraine im Krieg mit Rußland befand reiste ich sicher an der Seite des Bessarabienkenners und profitierte von seinem Wissen und seinen weitreichenden Verbindungen über Land und Leute. Dieses kleine Buch soll neugierig machen und das Interesse auf die Urheimat Bessarabiens wecken.

Geboren wurde Dr. h.c. E. Kelm im Jahre 1929, in     Friedenstal – Bessarabien Heutiger Name:            Mirnopolje/Ukraine

Weit mehr als 100 000 Reisende aus der gesamten Bundesrepublik Deutschland profitierten seit nunmehr  fünf Jahrzehnten von seinen Erfahrungen und Erinnerungen auf seinen Studienfahrten durch Bessarabien.

Mit diesem Bessarabienkenner reiste zunehmend nach den Bessarabien-Geborenen, die interessierte Kinder- und Enkelkinder-Generation durch die ehemaligen deutschen Dörfer. Eine besondere Stärke Dr. Kelms lag in seiner Begeisterungsfähigkeit und seiner unermüdlichen Tätigkeit als Brückenbauer.

D r. h.c. Edwin Kelm unternahm seine erste Bessarabienreise im Jahre 1966 gemeinsam mit seiner leider im Jahre 1911 verstorbenen Ehefrau Olga. In dem privaten PKW fuhr er von Möglingen über Wien, Budapest, Odessa, Klausenburg, Hermannstadt, Kronstadt, Bukarest, Galaz an die rumänische Grenze bei Husi. Rumänische und russische Grenzbeamte äußersten sich erstaunt über seine im Sperrgebiet liegenden Reiseziele Chisinau, Odessa sowie Friedenstal und Fürstenfeld, die Geburtsorte der Eheleute Kelm.

Zu sowjetischer Zeit stellte diese herausragende Unternehmung eine wahre Meisterschaft und ein wagemutiges Abenteuer dar.

Rundreise-Bessarabien-Land-unserer Vorfahren.
Bis zum Jahre 1978 sollten noch weitere acht Reisen in privaten PKWs folgen.
Dann kam der Durchbruch! Mit Reisebussen führte Dr. Kelm bis heute unzählige Landsleute aus der Bundesrepublik wie aus Übersee in ihre heimatlichen Geburtsorte.
Als heutiger Ehrenbundesvorsitzender und Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Bessarabiendeutschen von 1982 bis zum Jahre 2002, leistet er über Jahrzehnte außergewöhnliche Projekte für die heute dort lebende Bevölkerung der Ukraine und Moldawien. Im Rahmen der Völkerverständigung führte der gebürtige Friedenstaler bis heute  tausende Touristen sicher durch Bessarabien. Auf seinen Studienreisen wird er seit 24 Jahren von seinem Mitarbeiter und Assistenten Valeri Skripnik unterstützt. Der Bauingenieur Skripnik lebt in einem schmucken Einfamilienhaus in  Akkerman, Bilhorod-Dnistrovskyi ,  in der Puschkinstraße mit seiner Familie.    In klimatisierten und technisch einwandfreien Reisebussen vermittelte Edwin Kelm die Kultur- und Zeitgeschiche der bessarabiendeutschen Epoche von 1814 bis 1940. Seine unermüdliche Lebens- und Schaffenskraft und die Begeisterung für das ehemalige und heutige Bessarabien sind ungebrochen. Da ist es nicht erstaunlich, dass er bei seinen Studienreisen alle Altersgruppen für Bessarabien begeistern konnte und sie in seiner Liebe zu Bessarabien mitreißen konnte.
So erlebte ich den durchsetzungsstarken, damals 87-jährigen, inmitten der Steppenlandschaft in bewundernswerter Leidenschaft für Bessarabien.

Bessarabiendeutsche Sitten: CDU Landtagsabgeordneter referierte in Verden

Christa Hilpert-Kuch

Bessarabiendeutsche-Sitten und Gebräuche- Themen-Adventsveranstaltung im Hotel Niedersachsenhof in Verden/Aller,

am 3. Advent 2016

Im Dez. 2016, von Christa Hilpert-Kuch

 

Mehr als 120 Personen folgten der Einladung zur Themenveranstaltung über bessarabiendeutsche-Sitten und Gebräuche im einstigen Bessarabien nach Verden.
Viele neue bessarabiendeutsche Nachkommen aber auch Bessarabien – Interessierte aus dem weiteren Umfeld des Landkreises nahmen an der Veranstaltung teil.

In ihrem Vortrag über bessarabiendeutsche-Sitten und Gebräuche verband die Initiatorin, Christa Hilpert-Kuch, die Weihnachtszeit mit zwei besonderen Tatsachen, welche die maßgeblichen Voraussetzungen bei der raschen Entwicklung und Bildung der geltenden Bessarabiendeutschen-Sitten und Gebräuche darstellten.

Es waren die für die deutschen Kolonisten geltenden Ansiedlungsvorschriften einer ausländischen Kolonie und und ihre streng religiöse Grundhaltung der eingewanderten Pietisten aus Deutschland.
Die Kirche war der Hüter und das Machtzentrum, sodass sich bessarabiendeutsche-Sitten und Gebräuche aus der Urheimat Deutschland in Bessarabien entfalten konnten und zu diesem festen Gemeinschaftswesen führte.
Für ein sicheres und friedliches Zusammenleben mit anderen Völkerschaften war dieser Sachverhalt die wichtigste Säule und stand in enger Verbindung mit dem Kreislauf des Lebens, dem bäuerlichen Arbeitsjahr oder mit dem Ende des Kirchenjahres an Weihnachten.
Das Lebensglück im Gemeinwesen der Kolonistendörfer wurde für den Einzelnen vorrangig durch den monetären Status seiner Herkunftsfamilie bestimmt und stellt für Hilpert-Kuch in vielen erzählten Erinnerungen den wesentlichen Unterschied dar.
Sie würde es sehr begrüßen, wenn sie vermehrt in die Lebensgeschichten der weniger Betuchten, der Abseitsstehenden, aber eigentlichen breiten bessarabischen Bevölkerungsmasse, der so gepriesenen „Tüchtigen und Frommen Leute“, des Bauern und Handwerkervolkes schauen dürfte.

Bessarabiendeutsche-Sitten und Gebräuche

Informationen darüber bittet sie über: www. bessarabien.blog oder an hilpert1@gmx.de.

Stärker als Gesetzesparagraphen prägen „Sitten und Gebräuche“ Lebensformen und wirken im Zusammenleben der Völker  bestimmend.
So nehmen Wertevorstellungen religiöser Menschen eine wichtige gesellschaftliche Rolle ein.
In dem so arbeitsreichen Leben der Familien in Bessarabien waren die Weihnachtsfeiertage ein ganz besonderer Höhepunkt.
Die Vorfreude auf ihr schönstes Fest des Jahres half das für die große Mehrheit schwere Leben zu ertragen und über so manches Leid innerhalb des Jahres hinweg. Dann konnte man ausruhen und die Verwandten besuchen, gutes Essen kochen und Kekse für die Liebsten backen. Dafür wurde wirklich in vielen Häusern gespart! Wenigstens an Weihnachten wollte man füreinander da sein. Man machte gern Ausflüge mit dem Pferdeschlitten und Besuche von Haus zu Haus. Aber vor allem war es ein Fest für ihre in großer Anzahl vorhandenen Kinder. Wenngleich das Angebot an Spielzeug nicht so reichhaltig war und so aufwendig wie bei uns, so gab es doch viele Dinge die ein Kinderherz erfreuten. Puppen, Tiere aus Porzellan und Stoff, Wiegen, kleine Möbel und vieles mehr…
Für den kleinen Buben von vier bis sechs Jahren sei das Reitpferd der höchste Wunschtraum gewesen. Mit großer Ausdauer und Liebe wurde so ein Pferd entweder vom Vater selbst oder unter Mithilfe eines geschickten Bastlers aus Holz gefertigt und dann mit Kalbsfell bezogen.
Ebenfalls echt waren die Kammhaare.

Bessarabiendeutsche-Sitten und Gebräuche

Seit vielen Jahren bestehen zu dem heutigen Bessarabien der Westukraine und Moldawien freundschaftliche Beziehungen.
Viele Hilfsprojekte und kulturelle Initiativen wurden von der Seite der Bessarabiendeutschen ins Leben gerufen.

Beispielhafte Projekte sind unter anderen:
Die Wiederherstellung der Kirche von Albota und Sarata, auch der Dom in der Steppe genannt, oder der Aufbau und die Eröffnung des interaktiven Friedenstaler Bauernmuseums. Seit Neuestem und nicht zu vergessen, der Umbau des Elternhauses von und durch Dr. Edwin Kelm zu einer Diakoniesozial- und Krankenstation, mit einer großen Einweihungsfeier im Oktober 2016 für Friedenstal.
Moldawien hat heuer nach 25 Jahren eine gelunge dauerhafte und zuverlässige Beziehungen zur Europäischen Union aufgebaut.

Nur allzu gern würde die Ukraine den gleichen Weg einschlagen. Das ganz westlich gelegene Bessarabien ist immer noch ein sicheres Reiseland, trotz der Unruhen im Osten.

Das kleine Orchester im Hotel Niedersachsenhof unter Leitung von Helmut Schulz, mit Elisabeth Moritz an der Gitarre, Christa Hilpert-Kuch an der Mundharmonika, Erwin Becker an der Trompete und Helmut Schulz an der Harmoschka sorgte im Laufe des Nachmittags immer wieder mit weihnachtlichen Klängen für festliche Stimmung.
Nach dem gemeinsamen Lied „Ihr Kinderlein kommet“ richtete die Inintiatorin Hilpert-Kuch die Aufmerksamkeit der Teilnehmer auf den Gastredner: „Adrian Mohr“.

Die Ansprache über bessarabiendeutsche-Sitten und Gebräuche des CDU-Landtagsabgeordneten Adrian Mohr bildeten den Mittelpunkt dieser Veranstaltung.

Mohr gab sich als bessarabiendeutscher Nachfahre zu erkennen.
Seine Heimatgemeinde in Bessarabien ist Neu Borodino. Der Politiker kam in Begleitung seiner aus Bessarabien abstammenden Mutter und las aus den Kindheitserinnerungen über „Weihnachtliche Sitten und Gebräuche“ der Bessarabiendeutschen von Christian Fiess.

Die Zuhörer erfuhren von Mohr über bessarabische-Sitten, dass die Weihnachtszeit eine ereignisreiche und geheimnisvolle Zeit war. Bereits im Oktober seien Gänse und Schweine für das Fest geschlachtet worden. Im Dezember wurde wirklich einen ganzen Monat mit dem großen Backofen gebacken und gekocht. In jedem Haus duftete
es nach Weihnachten, denn bis zu 15 Sorten Beigeles wurden in der Weihnachtsbäckerei hergestellt.
Einen Adventskranz hätten die Bessaraber damals nicht gehabt. Die Weihnachtsgeschenke von „Doda und Döde“, den Paten, wurden von den Kindern sehnsüchtig erwartet.

Auf den Tannenbaum wollte man aber nicht verzichten.
Der Anblick des glanzvoll geschmückten Weihnachtsbaumes in der Kirche oder Zuhause verzauberte die Kindergesichter und ließ diese hell erstrahlen.
Das erscheinen des Christkinds mit seinem weißen Kleid und Schleier war der Höhepunkt des Heiligen Abends und wurde sehnlichst herbeigesehnt, denn er läutete die Bescherung ein.
Rasselnde Kettengeräusche draußen vor der Haustür trieben so manchem Kind große Schauder über den Rücken.                                                                                       Es war der gefürchtete Pelzmärte – „ein wirklich roher Geselle“. Den braven Kindern legte  der Äpfel und Nüsse unter das Fenster. Erst wenn die Kinder seinen Besuch unbeschadet überstanden hatten konnten sie aufatmen und sich mit großer Freude ihren Geschenken und all den Kostbarkeiten, wovon man das ganze Jahr geträumt hatte, hingeben.
Der erste Weihnachtstag sei geprägt von Gottesdienst und Krippenspiel der Schüler gewesen. Am zweiten und dritten Weihnachtstag besuchte man sich gegenseitig und bewirtete die Gäste mit allem, was das jeweilige Haus hergab.

Im Rahmen ihrer Arbeit als Delegierte des Bessarabiendeutschen Vereins informierte und warb Christa Hilpert-Kuch, als Dozentin an der Volkshochschule, für die Teilnahme an zwei Kochkursen für Bessarabische Spezialitäten, wie Strudla und Peffersoß und Dampfnudla und Krautkartoffelsalat, im März 2017, in der Küche der Kreisvolkshochschule www.kvhs-verden.de, Verden/Aller.