Erinnerungskultur Bessarabien

Erinnerungskultur-Bessarabien, am 18. August 2019, in Verden/Aller

siehe I. Bericht unter: http://tanja-und-romeo-luchian-auf-dem-bessarabien-tag-in-verden-aller

Blick in den Saal

 

Erinnerungskultur-Bessarabien: Nach der Begrüßung von mehr als 160 Gästen und einem Vortrag der Initiatorin Christa Hilpert-Kuch über die Erinnerungskultur-Bessarabiens, überbrachte die stellvertretende Landrätin Karin Labinsky-Meyer Grüße des Landkreises Verden/Aller.

Sie dankte den Bessarabiendeutschen für ihre Aufbauleistung nach 1945 und betonte wie wichtig es sei, dass nichts vergessen werde. „Denn ohne Wurzeln hat man keine Heimat und findet auch keine“, so die stellvertretende Landrätin.

Die ehemaligen Pädagogen Hans-Jürgen Lange und Harm Schmidt stellten die Wanderausstellung des Doz20Verden, über „Flucht – Vertreibung und Eingliederung“ aus dem Landkreis Verden vor. Sie merkten an, dass diese Dokumentation, über zwölf Tafeln, eine zeitgeschichtliche Arbeit gegen das Vergessen sei – aber nicht nur den Auftrag zur Dokumentation habe, sondern auch an die junge Bevölkerung herangetragen wurde. Das eigene Forschen der Schüler, bewirkte somit eine Initialzündung. In diesem Sinne sei diese Ausstellung bereits durch verschiedene Schulen im Landkreis Verden gewandert. Sie bemerkten: „Flucht und Vertreibung haben nicht 1945 geendet, sondern durch das Suchen nach Ressourcen, Nahrungsmittel, Wasser oder Wohnraum wird uns Vertreibung und das Flüchten noch über Generationen begleiten“.Blick auf die Ausstellung

Eine Filmdokumentation  „Die Geschichte der Bessarabiendeutschen“, von Prof. Dr. Erwin Ziebart, hinterließ am Ende des Films, bei den Gästen der Veranstaltung, betretenes Schweigen. Diesem folgte sogleich Staunen und Bedauern über diese erfolgreiche Siedlungsgeschichte der Bessarabiendeutschen, die nach 125 Jahren, auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung, ein jähes Ende nahm. Eine lange Kaffeepause ließ nun genügend Zeit für Gespräche an der Ausstellung „Flucht – Vertreibung und Eingliederung,  einem Besuch des Geschenkebasars mit ausgewählten Präsenten, dem Kauf moldawischer Weine, am Büchertisch und-  Zeit – zum Schwätza am gedeckten Kaffeetisch bei Kuchen und köstlichem Kaffee.

„Erinnerungskultur-Bessarabien“

Bewegende Zeitzeugenberichte über Flucht aus dem Osten und das Ankommen in Niedersachsen wurden von Hilde Leder, Robert Weiß und Arnold Ruff vorgetragen. Mit musikalischen Zwischenspielen und Begleitungen von Tanja und Romeo Luchian, endete ein besonderer Tag –  „Erinnerung an Bessarabien“.

Ich bedanke mich bei allen Mitwirkenden unseres besonderen Bessarabien-Tages für das gute Gelingen und bei allen Gästen für ihr Kommen.

Ihre Christa Hilpert-Kuch

Begrüßungsrede der Herren vom Doz20 Verden, Lange und SchmidtFluchtwegeZeitzeuge Robert WeißZeitzeuge Arnold Ruff

BU von o. : Blick in den Saal, Karin Labinsky-Meyer,

Hans-Jürgen Lange und Harm Schmidt, Hilde Leder, Robert Weiß, Arnold Ruff, Geschenkebasar, Weinverkauf

 

Tanja und Romeo Luchian auf dem Bessarabien-Tag in Verden/Aller

Unter großer Beteiligung von mehr 160 Gästen gedachten Freunde und Interessierte am Bessarabien-Tag in Verden/Aller, am 18. August 2019, im Hotel und Niedersachsenhof, in Verden/Aller, der „Alten Heimat Bessarabien“.  tanja-und-romeo-luchian-auf-dem-bessarabien-tag-in-verden-aller mit musikalischen Klängen Bessarabien.

https://youtu.be/o54Fc9ev2zo     https://youtu.be/vEpXSOw3cSI

https://youtu.be/IloHEdXL2w0          https://youtu.be/IYgDllq8Xrc

Duo Luchian

tanja-und-romeo-luchian-auf-dem-bessarabien-tag-in-verden-aller

Christa-Hilpert-Kuch, freute sich über das

große Interesse und begrüßte die

Anwesenden zu dem von Ihr gewählten Thema:

„Umsiedlung – Flucht – Heimatfindung – Integration“.

https://www.bessarabien.blog/bessarabien-tag-in-verden-aller/

Aus diesem Anlass hatte die Organisatorin auch die Wanderausstellung des Dokumentationszentrums Verden (Doz 20), mit ihren elf Dokumentationstafeln, über „Flucht – Vertreibung und Eingliederung“  im Landkreis Verden/Aller eingeladen und somit eine Brücke zu ihrem Veranstaltungsthema gebaut. tanja-und-romeo-luchian-auf-dem-bessarabien-tag-in-verden-aller/

Aus Bessarabien begrüßte sie die Musikprofessoren, bekannt aus Funk und Fernsehen, Tanja und Romeo Luchian.

Den Focus lenkte Hilpert-Kuch in ihrer Ansprache auf das Beleben und Erneuern bessarabischer Kulturgeschichte und merkte an: „Was uns heute hier alle vereint, ist die Liebe und das Interesse an Bessarabien und was die Veranstaltung  für einen jeden der Anwesenden bereit hält. Da seien die Wünsche und Vorstellungen der Besucher garantiert vielfältig und von unterschiedlichen Beweggründen und Absichten geprägt. Sie wünsche sich, dass am Ende für einen Jeden etwas Erfüllendes dabei war, was in ihm weiterleben kann.

Durch ihre fünf Reisen in das Land ihrer Ahnen wuchs ihre Liebe und das Interesse für Bessarabien.

Erinnerungskultur erneuern und beleben

Daraus resultieren im Landkreis Verden/Aller ihre bessarabischen Stammtische, die alljährlich im März stattfindenden Kochkurse „Bessarabischer Spezialitäten“ über die Kreisvolkshochschule Verden – und ihre bessarabischen Kulturveranstaltungen.

Mit dem Thema „Umsiedlung – Flucht- Intergration und Heimatfindung“ in gemeinschaftlicher Symniose mit der Wanderausstellung des Dokumentationszentrum Verden über „Flucht – Vertreibung und Eingliederung“ würde sie an die Jahre 2015/2016 erinnert. Damals suchten hunderttausende Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak in Europa Schutz. Und es erinnert an das Ende des Zweiten Weltkrieges mit all seinen Vertriebenen nach dem Zusammenbruch des „Dritten Reiches“ – wo an der Ostfront eine Vielzahl in den von der SS im Jahre 1939 eroberten Gebieten Westpreußens und Posens (auch Warthegau genannt) die Bessarabiendeutschen eingebürgert wurden. Ihre Ansiedlung auf polnischen Höfen erfolgte für einige erst nach zweieinhalb Jahren Lagerleben. Im Januar 1945 das Ende der Ansiedlung und die Flucht vor den nahenden sowjetischen Truppen. Mit großen Trecks, Pferd und Wagen begaben sie sich auf einen gefährlichen Weg Richtung Westen, bei minus 20 Grad.

Aus den Erzählungen ihrer Mutter wüsste sie, dass diese als Jugendliche mit ihrer Familie vor der herandonnernden russischen Artillerie in Richtung Westen flüchten musste. Mit Pferd und Wagen begaben sie sich am 22. Januar 1945 von Abrau Kreis Tuchel in Richtung Westen auf einen gefahrvollen Weg. Erst am 3. März 1945 erreichten sie die Ortschaft Scharnhorst, im Landkreis Verden/Aller.

Viele hätten Glück gehabt und den Weg geschafft – aber eine große Anzahl sei unterwegs auf schrecklichste Art und Weise zu Tode gekommen. Ganze Familien seien mit Pferd und Wagen im Eis eingebrochen und untergegangen.“Niemand konnte stehen bleiben um nicht von den russischen Panzern überrollt zu werden.Alte und Kranke mussten sterbend in den Lagern zurückgelassen werden oder sie starben während des Tages unterwegs.

Mehr als 90 000 Bessarabiendeutsche kamen mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges, am 8. Mai 1945, zerstreut in Deutschland an. Von den Einheimischen seien sie gerade so geduldet worden – aber auch nur, weil man sich gegen die behördliche Einquartierung der Fremden nicht wehren konnte. Insgesamt seien zwei Millionen Menschen bei der Flucht umgekommen.

Christa Hilpert-KuchWir wollen und sollen Bessarabien nicht vergessen!

Unsere Ahnen liegen weit von uns begraben und dort haben auch wir unsere Wurzeln“,                    so Hilpert-Kuch.

 

 

Auf dem Bessarabientag in Verden Aller: Musik aus Bessarabien mit den Musikprofessoren: tanja-und-romeo-luchian-auf-dem-bessarabien-tag-in-verden-aller