Russlands Zarin Katharina-die-Große II. und Zar Alexander I.

Festung Akkerman, am Liman, am Schwarzen Meer

Festung in Bilhorod-Dnistrowskyj (im Budschak, Bessarabien, Ukraine)

Katharina-die-Große-und-Alexander-I

Vorwiegend Handwerker und Bauern (gute und erfahrene Landwirte) wurden mit besonderen Privilegien im Jahre 1763 durch die Zarin Katharina-die-Große II. und im Jahre 1804, durch ihren Enkel Zar –Alexander-I, in die den Türken und  Krimtataren entrissenen und verödeten Regionen am Schwarzen Meer und zur Ansiedlung an der Wolga eingeladen. In der Landwirtschaft unkundige Einwanderer, wie z. B. Studenten und Offiziere, durften unter der Kolonisation von  Alexander dem I., ab dem Jahre 1804, nun nicht mehr einreisen.

Katharina-die-Große-und-Alexander-I: Einwanderungswillige wurden ganz gezielt von Alexander I, nach ihren Fähigkeiten und Kenntnissen für eine vorherrschend rationelle Landwirtschaft ausgesucht. Die allgemeine Viehzucht, insbesondere die Zucht der besten Schafrassen, spielte neben dem Anbau von Wein- und Obstplantagen, neben der Einwanderung ebensolch tüchtiger Handwerker, eine vornehmliche Rolle. Um den Export der Produkte über den Wasserweg anbieten zu können, plante er die Ansiedlung in Gegenden naheliegender Seehäfen. Erst später sollte in das Innere des Landes vorgedrungen werden.

Katharina-die-Große und Alexander I

Zugeständnisse wie Grund und Boden, Freiheit von Abgaben, Befreiung vom Militärdienst, Selbstverwaltung und Religionsfreiheit, liessen sie zu Zehntausenden, mehrheitlich aus dem deutschen Westen, Südwesten und aus Preußen, nach Russland hineinströmen.

Katharina-die-Große-und-Alexander-I:  In diesem Zuge stellte Alexander der I. im Gouvernement Cherson den zu gründenden deutschen Kolonien, 263 000 Desjatinen Land zur Verfügung. In Taurien 213 000 und im Gouvernement Jekaterinoslaw nur 55000 Desjatine, wegen der weiteren Entfernung zum Meer. An Bessarabien fielen 180 000 Desjatinen. So entstanden in den Jahren durch die Einwanderung von 1804 bis 1822 große deutsche Bezirke. Ein gewaltiges Gebiet. Es erstreckte sich ab nördlich der Donau, bis hinaus an den Golf von Taganrog und hinauf zur Wolga. Und abseits dieser Gebiete, wurden im Kaukasus weitere sieben Kolonien mit 486 Familien gegründet.

Die Auswanderung der Deutschen im 18. und 19. Jahrhundert

Was trieb die Menschen zur Auswanderung und ließ sie dem Ruf des Zaren nach Russland folgen? Zu den großen Auswanderungsströmen zählten politische und wirtschaftliche Gründe. Ebenfalls führten kriegsbedingte Missernten mit steigenden Getreidepreisen und eine Überbevölkerung zu regelrechten Hungersnöten in Europa. Ein weiterer Beweggrund zur Auswanderung, stellten die Kirchenreformen dar.  In Württemberg wurde im Jahre 1791 das Gesangbuch auf nur noch 29 alte Lieder reduziert und im Jahre 1809 die Liturgie geändert. Dieses wurde als großer Eingriff in der Ausübung ihrer Religiösität empfunden. Bei Unruhen in den Gemeinden musste im Jahre 1800 das Militär eingreifen, um die öffentliche Ordnung wieder herzustellen. Der Lockruf Zar Alexander-I erreichte die Menschen in ihrer Not und war das Startzeichen für eine große Auswanderungswelle. Zur Besiedlung Bessarabien-s  rief Zar Alexander-I, im Jahre 1812, nach dem Sieg Russlands über die Osmanen.

Karte:  Osmanisches Reich

Es folgten in den Jahren von 1828 bis 1829, 1853 bis 1856 und 1877 bis 1879  drei weitere Kriege, in den besonders schwierigen Ansiedlungsjahren unserer Ahnen. Diese Kriege betrafen auch die bessarabische Bevölkerung.

In der menschleeren, baumlosen Steppe hausten noch Wölfe und verschiedene heimtückische Schlangen. Reisemüde und heimwehkrank lagerten die Einwanderer im mannshohen Steppengras, schlugen ihre Zelte auf oder gruben eine Behausung in den Boden (die sogen. Erdhütten).  Infolge Entbehrungen, schlechten Quartiers und ungewohnten Klimas, brach die Ruhr aus. Sie grassierte in erschreckender Weise unter den Ansiedlern, so dass im Frühjahr 1806, von 65 Familien nur noch 29 und diese nicht einmal vollzählig, übrig blieben. Epidemien und Seuchen wütenden und rotteten im Jahre 1829 mit der großen Pest und im Jahre 1855 mit der Cholera und Viehseuche, bei großer Dürre, teilweise ganze Familien aus. Entbehrungen und unsägliches  Leid musste die erste und zweite Generation der Kolonisten ertragen.  Trotz der großen Schwierigkeiten die sich ihnen in den Weg stellten, gelang es ihnen in der Steppe Fuß zu fassen. Die ersten Mutterdörfer in Bessarabien, nördlichen von Odessas waren: Tarutino, Krasna und Borodino. Diese Erstsiedlungen wurden im Jahre 1814 gegründet. Nach diesen ersten Kolonien, erfolgten bis zum Jahre 1842 weitere 22 Neugründungen von Mutterdörfern.

In alphabetischer Anordnung die Mutterdörfer: Alt-Elft, Alt Postal, Arzis, Beresina, Borodino, Brienne, Dennewitz, Friedenstal, Gnadental, Hoffnungstal, Katzbach, Klöstitz, Krasna, Kulm, Leipzig, Lichtental, Neu Arzis, Neu Alft, Paris, Plotzk, Sarata, Schabo, Tarutino, Teplitz, Wittenberg. Die starke Bevölkerungsentwicklung zu Großfamilien, machte die Gründung weiterer und sogenannter Tochtergemeinden notwendig. Es kamen bis zum Jahre 1940 demzufolge weitere 105 Tochtergemeinden (Tochterkolonien) hinzu.

Karte Bessarabien. Zusammenfassung der deutschen Gemeinden Bessarabiens, in alphabetischer Anordnung , Stand 1939: (Irrtum vorbehalten) Christa Hilpert

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Karte Bessarabien

 

Akkerman mit: Festung Akkerman, am Liman am Schwarzen Meer,( s. Foto)  Albota, Alexanderfeld, Alexandrowka, Alt-Elft, Alt Oneschti, Alt Posttal, Andrejewka, Annowka, Arzis, Babei, Baimaklia, Bairamschatka, Bajusch, Balaban, Balaktschelly, Balmas, Balzu-Gut, Basyrjamke, Belz, Bender, Benkendorf, Beresina, Bergdorf, Blumental, Borodino, Bratuleni, Brienne, Baduki, Burnas Bad, Calmatzuie, Danielsfeld, Demir-Chadschi, Dennewitz, Divisia, Ebenfeld, Eckert-Gut, Eichendorf, Eigenfeld, Eigengut-Schimke, Eigenheim, Emmental, Enßlen Gut, Enßlen/Müller Gut, Faas Gut, Flaig Gut, Freudenfeld, Friedensfeld, Friedenstal, Friedrichsdorf, Friedrichsfeld Gut Bodamer, Frumuschika, Fuchs-Gut, Fuchs-Gut- Balabanka, Fürstenfeld I, Fürstenfeld II, Fundu-Sarazika, Gäckle Gut, Gassert/Roduner Gut, Gerling Gut, Gerstenberger Gut, Glückstal, Gnadenfeld, Gnadenheim (Semisotka), Gnadental, Götz Gut, Gutheim, Hahn Gut, Halle Alisowka, Hannowka, Hantschesti, Helenowka, Hirtenheim, Hoffmann Gut Wladimirowka, Hoffmannsfeld Luxemberg, Hoffnungsfeld, Hoffnungstal, Hotin, Irion Gut, Ismail, Jakobstal, Jargara, Jekaterinowka, Josefsdorf, Kahul, Kamtschatka, Kantemir bei Josefsdorf, Kaschpalat, Katlebug, Katzbach, Ketrossy, Kischinew, Kisil, Klöstitz, Kolatschofka, Korntal I, Korntal II, Krasna, Kroll Gut, Kulewtschea, Kulm, Kurudschika, Kurz Gut, Larga, Leipzig, Leowa, Lichtental, Lunga, Luxemburg, Maltscha Gut, Mannsburg, Mansyr, Manukbejewka, Maraslienfeld, Marienfeld, Mariental, Mariewka, Mathildendorf, Mintschuna, Mischeny, Missowka, Mologa, Naslawtscha, Netusche-Weiler, Neu Alexandrowka, Neu Annowka, Neu Arzis, Neu Borodino, Neu Brienne, Neu Dennewitz, Neu Elft, Neu Friedenstal, Neu Josefsdorf, Neu Kureni, Neu Mariewka, Neu Mathildendorf, Neu Nikolajewka, Neu Odessa, Neu Oneschti, Neu Paris, Neu Postal, Neu Sarata, Neu Seimeny, Neu Strymba, Neu Tarutino, Nußtal, Oknitza, Oloneschti, Orhei, Parapara, Paris, Paruschowka, Pawlowka, Peterstal, Pharaonowka, Philippowka, Plotzk, Pomasan, Popasdru, Raskajetz, Reimann Gut, Renz Weingut bei Jassy, Reulingen, Roduner Gut, Roemmich Weingut, Rohrbach, Romanowka Bender, Romanowka Akkerman, Rosenfeld, Rosental, Ryschkanowka, Sangerowka, Sarata, Saria, Sarjari, Schabo Kolonie, Schabo Possad, Schabolat, Schlenker Gut, Scholtoi, Schulz Gut Edua. u.David, Schulzenheim, Seimeny, Singer Gut, Sofiental, Sofiewka, Soroka, Stanhopka, Straßnurg I, Straßburg II, Strymbeni, Tamur, Tamurka, Tarutino, Tatarbunar, Teplitz, Tschemtschelly, Tschiligider, Tschimischlia, Turlaki, Tuzla, Unter Albota, Veigel Gut, Wagner Gut, Wischniowka, Wittenberg, Wolontirowka

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Bessarabien – Dobrudscha – Schwarzmeerdeutsche – Russlanddeutsche

Bessarabien – Dobrudscha – Schwarzmeerdeutsche – Russlanddeutsche.

 

Das interaktive Dorf- und  Bauernmuseum in Friedenstal Bessarabien öffnet seine Tore für Bessarabienreisende zur Besichtigung „wie unsere Ahnen lebten“.

Schwarmeerdeutsche Erstsiedler gründeten im Jahre 1814  die Kolonien: Tarutino, Krasna und Borodino. Bis zum Jahre 1842 erfolgten noch weitere 22 schwarzmeerdeutsche Neugründungen.

Zu den insgesamt 25 bessarabiendeutschen Mutterkolonien zählen in alphabetischer Anordnung:  Alt-Elft, Alt Postal, Arzis, Beresina, Brienne, Dennewitz, Friedenstal, Gnadental, Hoffnungstal, Katzbach, Klöstitz, Krasna, Kulm, Leipzig, Lichtental, Neu Arzis, Neu Alft, Paris, Plotzk, Sarata, Schabo, Tarutino, Teplitz, Wittenberg.

Die starke Bevölkerungsentwicklung der Schwarmeerdeutsche -n Großfamilien machte die Gründung weiterer, sogenannter Tochtergemeinden notwendig.

Bis zum Jahre 1940 kamen zu den Mutterkolonien noch weitere 105 Tochterkolonien hinzu. In alphabetischer Anordnung alle deutschen Gemeinden Bessarabiens zusammengefasst: (Irrtum vorbehalten)

Akkerman, Albota, Alexanderfeld, Alexandrowka, Alt-Elft, Alt Oneschti, Alt Posttal, Andrejewka, Annowka, Arzis, Babei, Baimaklia, Bairamschatka, Bajusch, Balaban, Balaktschelly, Balmas, Balzu-Gut, Basyrjamke, Belz, Bender, Benkendorf, Beresina, Bergdorf, Blumental, Borodino, Bratuleni, Brienne, Baduki, Burnas Bad, Calmatzuie, Danielsfeld, Demir-Chadschi, Dennewitz, Divisia, Ebenfeld, Eckert-Gut, Eichendorf, Eigenfeld, Eigengut-Schimke, Eigenheim, Emmental, Enßlen Gut, Enßlen/Müller Gut, Faas Gut, Flaig Gut, Freudenfeld, Friedensfeld, Friedenstal, Friedrichsdorf, Friedrichsfeld Gut Bodamer, Frumuschika, Fuchs-Gut, Fuchs-Gut- Balabanka, Fürstenfeld I, Fürstenfeld II, Fundu-Sarazika, Gäckle Gut, Gassert/Roduner Gut, Gerling Gut, Gerstenberger Gut, Glückstal, Gnadenfeld, Gnadenheim (Semisotka), Gnadental, Götz Gut, Gutheim, Hahn Gut, Halle Alisowka, Hannowka, Hantschesti, Helenowka, Hirtenheim, Hoffmann Gut Wladimirowka, Hoffmannsfeld Luxemberg, Hoffnungsfeld, Hoffnungstal, Hotin, Irion Gut, Ismail, Jakobstal, Jargara, Jekaterinowka, Josefsdorf, Kahul, Kamtschatka, Kantemir bei Josefsdorf, Kaschpalat, Katlebug, Katzbach, Ketrossy, Kischinew, Kisil, Klöstitz, Kolatschofka, Korntal I, Korntal II, Krasna, Kroll Gut, Kulewtschea, Kulm, Kurudschika, Kurz Gut, Larga, Leipzig, Leowa, Lichtental, Lunga, Luxemburg, Maltscha Gut, Mannsburg, Mansyr, Manukbejewka, Maraslienfeld, Marienfeld, Mariental, Mariewka, Mathildendorf, Mintschuna, Mischeny, Missowka, Mologa, Naslawtscha, Netusche-Weiler, Neu Alexandrowka, Neu Annowka, Neu Arzis, Neu Borodino, Neu Brienne, Neu Dennewitz, Neu Elft, Neu Friedenstal, Neu Josefsdorf, Neu Kureni, Neu Mariewka, Neu Mathildendorf, Neu Nikolajewka, Neu Odessa, Neu Oneschti, Neu Paris, Neu Postal, Neu Sarata, Neu Seimeny, Neu Strymba, Neu Tarutino, Nußtal, Oknitza, Oloneschti, Orhei, Parapara, Paris, Paruschowka, Pawlowka, Peterstal, Pharaonowka, Philippowka, Plotzk, Pomasan, Popasdru, Raskajetz, Reimann Gut, Renz Weingut bei Jassy, Reulingen, Roduner Gut, Roemmich Weingut, Rohrbach, Romanowka Bender, Romanowka Akkerman, Rosenfeld, Rosental, Ryschkanowka, Sangerowka, Sarata, Saria, Sarjari, Schabo Kolonie, Schabo Possad, Schabolat, Schlenker Gut, Scholtoi, Schulz Gut Edua. u.David, Schulzenheim, Seimeny, Singer Gut, Sofiental, Sofiewka, Soroka, Stanhopka, Straßnurg I, Straßburg II, Strymbeni, Tamur, Tamurka, Tarutino, Tatarbunar, Teplitz, Tschemtschelly, Tschiligider, Tschimischlia, Turlaki, Tuzla, Unter Albota, Veigel Gut, Wagner Gut, Wischniowka, Wittenberg, Wolontirowka.

Christa Hilpert-Kuch

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