Was an Silvester in Bessarabien mit einem Abendgottesdienst mit Abendmahlfeier in ihren Kirchen geschah, war ein nicht nur feierliches, sondern eindrucksvolles, erhebendes und hohes rituelles Erlebnis. silvester-in-bessarabien-2
Aufbruch an Silvester in einer Kolonie
Um das „Heilige Mahl“ am letzten Abend des Jahres in ihren Gotteshäusern zu empfangen, versammelte sich die Gemeinde um den „Altar Gottes“. In schwarz gekleidete Kolonistenfrauen und Männer, brachten tief bewegt ihr Anliegen vor Gott. Gebete zur Vergebung der Sünden und Fürbitten um neue Kraft und Hoffnung für das kommende Jahr.
Bereit den Jahreswechsel zu vollziehen, versammelten sich kurz vor Mitternacht, in demutsvoller Haltung, auf dem freien Vorplatz ihrer Kirche, alle Gemeindeglieder erneut. Einsatzbereit hatte sich der Kirchenchor auf dem großen Treppenportal des Gotteshauses aufgestellt. Hoch droben im Kirchenturm wartete ebenfalls die Musikkapelle auf den Start. Unmittelbar vor Mitternacht war es dann soweit! Die Blaskapelle hatte ihren Einsatz. Vom Kirchturm herab und weit über das Land hinaus erklang das Jahresausklangslied. Unter lautem Glockengeläut erfolgte nun die Verabschiedung des alten Jahres. Demutsvolle Stille prägte die Versammlung während der anschließenden Schweigeminute, bis zwölf gewaltige Glockenschläge die ergreifende Stille durchdrang. Eine weitere Schweigeminute folgte.
Silvester in Bessarabien
Unter dem Einsatz von nun allen Glocken wurde das „Neue Jahr“, begleitet von lautem Chorgesang, willkommen geheißen. Im stillen Bewusstsein der „Gnade Gottes“ wurde in großer Hoffnung das neue Jahr begrüßt.
Unter diesen ergreifenden Eindrücken, löste sich die Gemeinschaft auf. Nach dem Austausch von besten Neujahrswünschen trat man den Heimweg an. Bis zum letzten Jahrzehnt vor der Umsiedlung, erfolgte der Ausklang dieses heiligen Rituals in ernster Besinnung, im Familien- und Freundeskreis,, .
Die Jugend und die Jäger ballerten und knallten auch in Bessarabien um die Wette. Dazu dienten selbstgefertigte Knallvorrichtungen, Schlüssel mit Nagelstöpseln oder Bolzen und Salpeter mit darin selbstgemachtem Pulver. Nur die Jugend feierte in der Neujahrsnacht im engeren Freundeskreis. Allerdings aber nur in wenigen Kolonistendörfern. vorfahren-weihnachten-in-bessarabien/
https://www.bessarabien.blog/vorfahren-weihnachten-in-bessarabien/
Die für das neue Jahr überbrachten Glück- und Segenswünsche wurden am Neujahrstag von Besuchern aus den Nachbardörfern im Haus erwartet oder man begab sich selbst in befreundete Häuser.
https://www.facebook.com/christa.hilpert.7
https://twitter.com/christabrienne
© 2017 Christa Hilpert-Kuch
Hier finden Sie mich auch auf Facebook!